Kamerakram
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Rundlokschuppen in Rummelsburg

Schon das Betreten des Geländes des verlassenen Rundlokschuppens in Rummelsburg ist äußerst gefährlich, denn das Gelände liegt zwischen stark befahrenen Bahngleisen. 1875 begannen die Bauarbeiten für den Rummelsburger Lokschuppen. Neben dem eigentlichen Lokschuppen wurden auch andere Bauwerke angebunden, unter anderem ein Lager, Wasserturm, Wasserkräne und Gleisanlagen.


Im Schuppen selbst befand sich eine Drehscheibe, auf welcher die Dampfloks gewartet und repariert wurden. Von dieser Drehscheibe ist mittlerweile nicht mehr sonderlich viel zu erkennen. Die Natur und Vandalismus haben dafür gesorgt, dass das Gebäude in einem sehr schlechten Zustand ist.


Durch Drehung in die entsprechende Richtung konnte die Lok dann durch jeden Ausgang wieder auf feste Schienen gesetzt werden. Diese fortschrittliche Idee war es, welche die bis dahin üblichen rechteckigen Lokschuppen ersetzte. Der Durchmesser des Lokschuppens beträgt 60 Meter. 24 eiserne Stützen sind im Radius von 15 Metern um den Mittelpunkt angeordnet. Auf ihnen ruht die so genannte Schwedlersche Kuppelkonstruktion. Ein auch heute noch faszinierender Anblick.


Die Historie

In Deutschland gibt es nur noch zwei Rundlokschuppen. Einer steht am alten Güterbahnhof Berlin-Pankow und der andere auf dem Bahnbetriebswerk in Rummelsburg. Das drittletzte Rundhaus wurde im April 1978 in Paderborn abgerissen. Ein paar weitere Rundhäuser der preußischen Bauart stehen in Polen und Russland. Würden sie nicht beide unter Denkmalschutz stehen, hätte die Deutsche Bahn sie vermutlich schon längst dem Erdboden gleich gemacht. Für das Bauwerk in Rummelsburg wurde bereits 2010 ein Abrissantrag gestellt, der allerdings direkt abgelehnt wurde.


Um das Gelände heute wieder nutzbar zu machen, müsste man entweder eine Brücke über die Bahnanlage bauen, oder sie komplett untertunneln. Bisher wurde dafür noch kein passendes Konzept entworfen und deshalb verfällt das Gebäude weiter. Leider hatte ich heute kein Stativ dabei und konnte deshalb nicht in den angeschlossenen Gebäuden fotografieren.


An dieser Stelle möchte ich noch einmal deutlich darauf hinweisen, dass das Betreten von Bahnanlagen generell verboten und äußerst gefährlich ist. Aktive Gleise zu betreten kann schnell zu schweren Unfällen und auch zum Tod führen. Für alle, die sich trotzdem für dieses Bauwerk interessieren, werden Werksführungen angeboten. Dazu kann man sich mit dem DB Werk Rummelsburg in Verbindung setzen und ist damit dann auf der sicheren Seite.


Kurze Fakten

Kategorie:  


Züge & Eisenbahn

Baujahr:  


1875

Zustand:  


Unbekannt

Überwachung:  


Unbekannt

Vandalismus:  


Mäßiger Vandalismus

Schwierigkeitsgrad:  


Hoch



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