Kamerakram
Kamerakram

Verlassene Gastronomieanlage

Schon beim Betreten des verwilderten Geländes fühlt sich alles eigenartig vertraut und gleichzeitig entrückt an. Der Weg führt an alten Bungalows vorbei, in denen früher Gäste wohnten – kleine Ferienwohnungen, inzwischen leer, offen oder verrammelt, aber voller Spuren. Familien mit Hunden spazieren heute noch durch den angrenzenden Park, fast beiläufig – als würde dieses Areal zum Alltag dazugehören.


Im Inneren der Gastronomieanlage herrscht dämmriges Licht. Große Fenster mit schweren Vorhängen lassen nur Streifen von Sonnenlicht auf den abgenutzten Parkettboden fallen. In einem der Räume stehen noch Stühle um einen Tisch – lose gestellt, mit einer leeren Bierflasche darauf. Es wirkt wie nach einer improvisierten Zusammenkunft. Daneben: ein lang gezogener Saal mit Bühne, Schiebewänden und Regalelementen – vermutlich ein Veranstaltungsraum. Alles trägt Patina, Staub, Brüche und Spuren von Verfall, aber auch Schönheit.


Die Küche selbst ist fast unangetastet geblieben. Große Edelstahlkocher, eine überdimensionierte Dunstabzugshaube, Kacheln an den Wänden – ein Raum für viele Portionen, jetzt stillgelegt. Daneben: ein vergilbter Essensplan, auf dem sich noch einzelne Tage im Januar ablesen lassen.


Durch schmale Gänge, an Sicherungskästen, Heizkörpern und alten Kontrollpulten vorbei, führt der Weg zu weiteren Räumen – der Geruch von altem Holz, feuchtem Putz und dem Rest einer anderen Zeit hängt in der Luft.


De geschiedenis

Viel ist nicht dokumentiert über diese Anlage. Doch anhand der Architektur, der Möbel, der Technik und der Überbleibsel lässt sich einiges vermuten: Das Gebäudeensemble gehörte wahrscheinlich zu einem Ferienkomplex oder einem Betriebsferienlager – die Gastronomieanlage fungierte als zentrales Versorgungsgebäude mit angeschlossenem Speisesaal und Veranstaltungsräumen.


Die Sammlung alter Bieretiketten an einer Wand erzählt von Gästen und Getränken aus Ost und West – Marken wie Sternburg, Felsgold oder Cottbuser Pils lassen auf eine Nutzung über mehrere Jahrzehnte schließen. Die Konstruktion und Möblierung deuten auf eine Erbauung in den 1970er- oder frühen 1980er-Jahren hin, eventuell in der DDR.


Heute ist die Anlage aufgegeben, aber nicht vergessen – als stiller Ort, der Geschichten konserviert und zugleich zum Nachdenken anregt: über Vergänglichkeit, über Architektur für Gemeinschaft und über das, was bleibt, wenn Menschen gehen.


Korte feiten

Categorie:  


Hotels & Restaurants

Conditie:  


In goede staat

Bewaking:  


Onbekend

Vandalisme:  


Matig vandalisme

Risiconiveau:  


Gemiddeld



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