Der Heizungsgroßhandel
Ich stehe in einem alten Hinterhof und blicke auf die Fassaden der Lagerhallen des verlassenen Heizungsgroßhandels. Einige Teile der Fassade wurden durch die Last des Daches nach außen gedrückt. Deshalb wurden die Fenster im obersten Stockwerk zugemauert. Bis auf diese größere Kleinigkeit wirkt das Gebäude aber noch sehr stabil. Ich betrete den ersten Raum und entdecke unzählige leere Regalreihen. Am anderen Ende des Ganges ragt ein Fels in den Raum hinein. Das komplette Gebäude wurde damals um den Fels herum gebaut. Ein faszinierender Anblick.
Außer des Felsens, ein paar alten Akten und einer furchtbarer 60er Jahre Toilette gibt es hier allerdings nicht zu entdecken. Mein Weg führt mich durch einen anderen Eingang in weitere, noch viel größere Lagerhallen. Hier finden sich noch ein paar alte Hubwagen vor riesigen Glasbausteinfenstern. Draußen ist es sehr nebelig, so dass nur wenig Licht in die Hallen fällt. Das sorgt aber gleichzeitig auch für tolle Motive. Würde die Sonne scheinen, hätte ich wohl keine Chance gegen das Licht zu fotografieren.
Die Hallen scheinen kein Ende nehmen zu wollen. Hat man das Ende einer Halle erreicht, schließt sich unmittelbar die nächste an. Irgendwann gelange ich auf einer Seite des Gebäudes zu einem Ausgang. Hinter diesem wartet ein kleiner Rollerfriedhof auf mich. Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Vor mir stehen, liegen und rosten mindestens 50 Roller und kleinere Motorräder. Sie stehen unter freiem Himmel und sind somit der Witterung schutzlos ausgeliefert. Bei einigen Rollern sieht man leider deutlich, dass sie dort nicht erst seit gestern stehen.
Durch ein schmales Treppenhaus gelange ich auf das Dach des riesigen Gebäudekomplexes. Von hier aus hätte man bestimmt eine tolle Aussicht, aber der Nebel sorgt dafür, dass man nicht weiter als 20 Meter gucken kann. An einem Ende des Daches sind Mauerreste zu erkennen. Hier soll es einmal ein weiteres Stockwerk gegeben haben, was aber durch einen Brand völlig zerstört wurde. Übrig geblieben sind ein paar Mauern und eine Tür, die nun nirgendwo mehr hinführt.
The history
Das Unternehmen, das diesen Heizungsgroßhandel betrieb, wurde 1963 von zwei Kaufleuten gegründet. Zuerst mieteten sie sich zwei alte Fabrikhallen an und fassten mit Unterstützung anderen Unternehmen aus der Region schnell Fuß. 1964 wurde ein neues Hauptgebäude gekauft und das Unternehmen wuchs weiter. Mittlerweile beschäftigt das Unternehmen über 300 Mitarbeiter an verschiedenen Standorten.
Da das Gebäude mittlerweile zum Teil abgerissen und zum Teil mittlerweile umgenutzt wurde, möchte ich an dieser Stelle keine weiteren Details verraten. Es wäre ohnehin nicht mehr zu betreten und so darfst du nun einfach deiner Fantasie freien Lauf lassen.
Short facts
Construction year:
1963
Lost since:
2019
Vandalism:
No Vandalism
Risk level: