Kamerakram
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Kurklinik am Bomberg

Im strömenden Regen erreichen wir unser Ziel. Direkt vor uns an einem Hang liegt die verlassene Kurklinik am Bomberg. Die Fassaden sind grau und dreckig, Regenwasser staut sich auf den Dächern. Alles wirkt sehr dreckig und wurde versucht mit Bauzäunen zu versperren. Unsere Entdeckungsreise beginnt in der alten Schwimmhalle. Dort ist zwar kein Wasser mehr zu finden, aber uns werden noch genug Räume mit Wasser begegnen, die eigentlich trocken sein sollten. Im Schwimmbecken steht ein Ergometer. Es liegen Scherben und Müll herum. Wir sind wahnsinnig gespannt, wie es von hier aus weitergehen wird.


Der Weg führt uns durch einen schmalen Gang, der mit Lamellen gepflastert ist. Eigentlich sollten diese an den Wänden und Decken hängen. Ich vermute, dass hier schon Kabeldiebe ihr Unwesen getrieben haben. Wir gelangen zu den ehemaligen Therapieräumen. An den Durchgangstüren kann man Physiotherapie lesen. Einige Räume sind komplett leer, in anderen stehen Badewannen für Sauerstoffanwendungen und Behandlungsliegen. Draußen regnet es immer noch sehr stark und da viele der Oberlichter bereits eingeworfen wurden, läuft das Regenwasser direkt ins Innere und damit auch auf unsere Köpfe, Kameras und Objektive. Wir waten durch eine Mischung aus Müll, Glas und Regenwasser, um in den nächsten Bereich der ehemaligen Kurklinik zu gelangen.


Auf einmal wird es wieder stockdunkel. Wir schalten unsere Taschenlampen ein und staunen nicht schlecht. Wir stehen inmitten einer Kneipe. Die Wände und Decken sind mit Holz vertäfelt und es ist ausnahmsweise einmal trocken. Trocken und still. Ein toller Ort. Bis auf einen Stuhl, der mit dem Bein in der Decke hängt, ist hier noch alles in Ordnung. Wäre es nicht so dunkel, könnte man hier eine Pause einlegen. Da wir uns im Erdgeschoss befinden und die Fenster vernagelt worden sind, kommt hier leider kein Tageslicht mehr an. Das macht dann auch das Fotografieren nicht unbedingt einfacher.


Was wohl hinter der nächsten Tür auf uns wartet?


Vor mir liegt die ehemalige Großküche. Eigentlich sieht alles fast so aus, als müsste man nur einmal gründlich durchwischen, das Edelstahl polieren und dann könnte man hier direkt wieder kochen. Gut, ein paar der Arbeitsflächen sind verbeult, aber darüber kann man ja mal hinwegsehen. Angeschlossen an die Großküche ist ein weiterer langer Gang. Von diesem gehen ein paar weitere Räume ab. Hier finde ich eine kleine Backstube und Vorratskammern. Auch die Wagen, in denen früher die Backwaren auskühlten, stehen dort noch herum. Dazwischen findet sich wie fast überall sehr viel Müll und Regenwasser.



L'historique

Den Kurgästen wurde hier einst eine wahnsinnig tolle Aussicht geboten, denn die verlassene Kurklinik liegt hoch oben am Berg. Von dort aus hat man sogar noch heute einen tollen Überblick über das gesamte angrenzende Tal. Die Klinik am Bomberg war auf Rheumatologie und Innere Medizin spezialisiert und verfügte über insgesamt 142 Betten. Erbaut wurde sie in den 1970er Jahren. Zu dieser Zeit gab es allerdings noch nicht alle Teile des jetzigen Gebäudekomplexes.


Schwerpunkte der Behandlung waren Verschleißerscheinungen und Entzündungen der Wirbelsäule und Gelenke, Osteoporose, der Zustand nach Operationen am Bewegungsapparat, Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems und der Gefäße, Stoffwechselstörungen, Tumornachsorge und psychologische Erschöpfungszustände. Die Klinik verfügte über 125 Komfortzimmer, ein Bewegungsbad, eine Sauna und über ein breitgefächertes Freizeitangebot. Insgesamt erstreckte sich die Klinik über 5.700 m², die sich teilweise über neun Stockwerke erstreckten. 1996 musste der Betrieb allerdings eingestellt werden.


Wie in so vielen Lost Places gab es auch hier bereits einen Brand im Gebäude. Im Jahr 2013 zerstörte ein Feuer das komplett möblierte Kaminzimmer. 2014 wurden einem Bauausschuss Pläne vorgestellt, nachdem aus der alten Klinik wieder eine neue werden könnte. 142 Betten, rund 80 Arbeitsplätze, ein Restaurant, eine zweistöckige Parkpalette und eine sehr hohe Investitionssumme gaben Anlass zur Hoffnung. Wann und ob diese Pläne allerdings umgesetzt werden, ist noch unklar. Momentan leidet das Gebäude stark unter Vandalismus und den bereits bestehenden Schäden. Immer mehr Regenwasser dringt in das verlassene Kurhaus ein und sorgt somit dafür, dass der Verfall stetig voranschreitet.


Faits saillants

Catégorie:  


Hôpitaux & Cliniques

Année de construction:  


1970

Abandonné depuis:  


1996

L'état des lieux:  


Risque d'effondrement

Niveau de vandalisme:  


Vandalisme important

Niveau de difficulté:  


Moyen

Superficie totale:  


5700



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