Kamerakram
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Das marode Wellnesszentrum

An meinem Ziel angekommen entdecke ich nicht mehr, als einen gut besuchten Rad- und Wanderweg, Sträucher und Gebüsche am Wegesrand und viele parkende Autos. Ich bin mitten in Duisburg und leider auch nicht allein. Immer wieder kehren Menschen von ihren Spaziergängen mit ihren Hunden zurück, öffnen den Kofferraum, verstauen die Hunde und fahren davon. Ich frage mich, wo hier ein verlassener Ort sein soll.


Ich blicke mich weiter um, irgendwo muss hier doch etwas zu finden sein. Durch ein kleines Loch im dichten Gestrüpp entdecke ich ein altes Schild. Ich drücke einen Ast zu Seite, um die Schrift darauf entziffern zu können. Es ist tatsächlich das Willkommens Schild des verlassenen Wellnesszentrums. Hier muss es sein. Einige Meter schlage ich mich durch die grünen Zweige. Zwar sind dabei keine Fußgänger, aber dafür etliche Mücken auf mich aufmerksam geworden. Die Eingangstür steht offen und ich trete ein. Rechts und links hinter dem Eingang gehen zwei große Korridore ab. Daran angeschlossen sind weitere Räume.


Rechterhand befindet sich der alte Empfangstresen, oder viel mehr das, was noch von ihm übrig geblieben ist. Die Verkleidung ist teilweise herausgerissen und die Dämmwolle quillt heraus. Hinter dem Tresen ist ein großes Schlüsselbrett mit den dazugehörigen Spindnummern angebracht. Das spärliche Licht, das von außen in das marode Wellnesszentrum hereinfällt, färbt das Innere grün. Auch wenn es hier im Erdgeschoss nicht mehr viel zu sehen gibt, ergeben sich so noch ein paar schöne Fotomotive.


Über eine große Wendeltreppe geht es herab in das Untergeschoss. Es stellt sich heraus, dass hier wohl Turnhallen, Umkleiden andere Behandlungsräume gewesen sein müssen. Hier wurden auch schon ein paar kleine Feste gefeiert, zumindest deuten die ganzen leeren Partyfässer in den Umkleidekabinen daraufhin. Im Eingang zur Turnhalle entdecke ich ein verlassenes Schlaflager. Hier muss irgendwann mal jemand Unterschlupf gesucht haben. Die Tapeten an den Wänden sind mit Schimmel besetzt. Ich beschließe mich hier also nicht länger als eben nötig aufzuhalten. Einen entsprechenden Atemschutz habe ich nämlich gerade nicht zur Hand.


Auf dem aufgequollenen Holzfußboden, der bei jedem Schritt etwas mehr nachgibt, liegen alte Zeitschriften herum. Eine alte Ausgabe der FHM mit Sarah Connor auf dem Cover zeigt einen Artikel, der hier seltsam passend zu sein scheint: Frauen an seltsamen Orten angraben. Ich muss lachen, mache ein Foto und sehe mich in den anderen Räumen um. Neben einem Heizungsraum, in dem auch allerhand Müll herumliegt und einer weiteren großen Turnhalle ist hier nichts mehr zu finden. Ich frage mich, wie viele Jahre dieses Gebäude hier schon so verlassen herumsteht. Leider kann ich dazu keine Hinweise entdecken. Die stickige, schimmlige Luft treibt mich wieder nach draußen. Überraschte Blicke von Spaziergängern empfangen mich, als ich durch das dichte Gebüsch wieder ans Tageslicht komme.


Die Historie

Über die Geschichte des maroden Wellnesszentrums in Duisburg lassen sich leider aktuell keine Informationen finden. Fest steht aber, dass das Gebäude schon länger verlassen ist. Die Böden sind aufgequollen und das Obergeschoss ist nahezu entkernt. Leider ließen sich auch keine Kalender o.Ä. finden, die auf das Datum des Verlassens hinweisen könnten.


Kurze Fakten

Kategorie:  


Krankenhäuser & Kliniken

Vandalismus:  


Schwerer Vandalismus

Schwierigkeitsgrad:  


Gering



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