Kamerakram
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Ferme St. Valentin

An meinem Ziel angekommen, bin ich zunächst skeptisch, weil das Gebäude von außen doch sehr unscheinbar wirkt. Durch einen kleinen Torbogen betrete ich das, was wohl einmal der Hof der kleinen Farm gewesen sein muss. Hier wachsen Brennnesseln und allerlei andere Pflanzen. Kümmern tut sich um diesen Ort wohl offensichtlich schon länger niemand mehr. Auf den gegenüberliegenden Seiten des alten Wohnhauses befinden sich ein paar Ruinen und auch der hintere Teil des Wohnhauses ist bereits eingestürzt.


Es ist heiß und stickig. Ich hoffe, dass es im Inneren etwas kühler ist. Beim Betreten der Farm fallen mir die heruntergelassenen Rollläden ins Auge, die den Großteil der Innenräume im Erdgeschoss in völlige Dunkelheit hüllen. Obwohl es von außen nicht danach aussieht, ist das Innere erstaunlich gut erhalten und erweckt den Eindruck, dass hier die Zeit hier seit vielen Jahren stillstehen würde.


Im hinteren Teil des Hauses, finden sich die Überreste des verheerenden Brandes, der wohl auch dafür gesorgt hat, dass ein Teil des Hauses bereits in sich zusammengefallen ist. Die Erkundung der Räume fühlt sich hier an, wie eine Reise in die Vergangenheit. Im Erdgeschoss betrete ich zunächst ein Wohnzimmer. Einige Gegenstände wirken hier doch sehr platziert, ich bin auf jeden Fall nicht der erste, der sich diesen Ort anschaut.


Weiter geht es in einem anderen Raum im Erdgeschoss, der in einem sehr schlechten Zustand ist, aber trotzdem tolle Motive für mich bereithält. Der Boden ist morsch und nahezu jeden Schritt fühlt sich so an, als würde ich gleich mit einem Bein im Keller hängen. An einigen Stellen kann man diesen sogar bereits durch Löcher im Fußboden erkennen.


Nachdem ich mir im Erdgeschoss alles angesehen habe, versuche ich ins Obergeschoss zu gelangen. Die Stufen der alten Holztreppe sind genau so morsch und durchgetreten, wie die alten Dielen im Erdgeschoss. Ein paar Stufen fehlen bereits, so dass ich hier nur sehr langsam vorankomme. Es ist gar nicht so einfach, über die fehlenden Stufen hinwegzuklettern. 


Das erste Zimmer ist ein großes Schlafzimmer, das wahrscheinlich dem Bauernpaar gehörte. Hier findet sich ein großes Bett, eine Frisierkommode, einige von der eingedrungenen Feuchtigkeit beschädigte Bücher und einige Marienstatuen. Eine von ihnen steht auch heute noch unter einer kleinen Glashaube. Nebenan befindet sich ein weiteres Zimmer mit einem Strohbett und einem sehr alten Kinderwagen. Dieses Zimmer kann ich leider nicht betreten, da der Boden hier bereits so morsch ist, dass Teile des Bettes bereits eingebrochen sind.


Hier oben fühle ich mich unwohl, zumal ich von Flur aus sehen kann, dass dieser einmal direkt in den Teil des Gebäudes geführt haben muss, der eingestürzt ist. Hier ist einfach ein offenes Loch in der Wand, durch das es nun einige Meter nach unten geht. Ich klettere also lieber vorsichtig wieder ins Erdgeschoss.


Die Historie

Dieser verlassene Ort trägt seinen Namen aufgrund eines Gemäldes von Saint Valentin. Valentin von Terni, auch bekannt als Walentin von Terni, war ein Heiliger und Märtyrer der römisch-katholischen Kirche. Im 3. Jahrhundert nach Christus war er Bischof von Interamna, dem heutigen Terni. Valentin von Terni wird heute als Schutzpatron der Liebenden verehrt, weshalb der Valentinstag auf ihn zurückgeht.


Zur Geschichte dieses Lost Place lassen sich leider kaum Informationen zusammentragen. Es soll dort gebrannt haben, weshalb auch ein Teil der kleinen Farm bereits zusammengestürzt ist. Ob die Bewohner bei diesem Brand ums Leben gekommen sind, ist allerdings unklar. Es finden sich hier viele alte Dokumente, Zeitungen und Postkarten, die belegen, dass die Bewohner wahrscheinlich schon sehr alt waren und auch der Zustand des Hauses weist darauf hin, dass hier schon lange niemand mehr wohnt.


Es ist wohl auch nur noch eine Frage der Zeit, bis auch die restlichen Gebäudeteile einstürzen und damit dann ein weiterer Lost Place für immer verschwindet.


Kurze Fakten

Kategorie:  


Guts- & Bauernhöfe

Zustand:  


Einsturzgefährdet

Überwachung:  


Unbekannt

Vandalismus:  


Geringer Vandalismus

Schwierigkeitsgrad:  


Mittelmäßig



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